Sunday, April 23, 2006





Magische Welten: Shangri La - Spurensuche in Tibet

Relikte der Bönreligion

Uralte Weltanschauung in Tibet

In der Ferne, am Horizont beginnt Tibet, eine andere Welt. Liegt irgendwo in dieser Gebirgswüste Shambala, der Sehnsuchtsort von Abenteurern und Gläubigen? Der Lama des Yalbang Klosters hat Baumann von einer Prophezeiung berichtet.

Gleichgültig ob Shambala ein Ort irgendwo auf diesem Planeten ist oder nicht, er kann nur von denen gesehen werden, deren Geist rein ist. Die Suche nach Shambala ist eine Prüfung für Geist und Körper.

Der Weg führt durch eine majestätische, lebensfeindliche Bergwelt. Die dünne Höhenluft macht selbst den robusten Yaks zu schaffen. Jeder Schritt kostet hier Willenskraft.

Spirituelle Einheit

Schamanistische Symbole - Yakschädel - sollen die Anwesen im Tal vor Dämonen beschützen. Die Hochebene liegt 4000 Meter über dem Meeresspiegel. Der heilige See Manasarovar bildet mit dem Kailash eine spirituelle Einheit. Bruno Baumann und seine Sherpas steigen in geländegängige Fahrzeuge um. Auf der Hochebene müssen große Distanzen überwunden werden.

Das Kloster Chiu Gompa

In der Nähe des Sees liegt Chiu Gompa. Ein Kloster, das die Geschichte Tibets verändert hat. Hier hat Padhmasambava meditiert und gelehrt, der Mönch, der die Tibeter zu Buddhisten machte. Wenn Bruno Baumann etwas über Shambala erfahren kann, dann in diesem Kloster. Denn von diesem Zentrum des Wissens verbreitete sich der Buddhismus in Tibet. Der Lama verrät ihm, das Shambala das Paradies des Guru Rimpoche ist und weiter westlich liegt

Vorbuddhistischer Glaube

Guru Rimpoche ist der Ehrenname Padhmasambavas. Guru Rimpoche bedeutet: erhabener Lehrer. In einer Höhle des Klosters soll der buddhistische Missionar meditiert haben. Hier hat er die Bergdämonen besiegt, die den Ort bis zu seiner Ankunft beherrschten. So überliefert es die Legende. Mythen über gewonnene Kämpfe mit Zauberern und Dämonen begleiten Guru Rimpoche. Sind sie Hinweise auf geschichtliche Ereignisse, Auseinandersetzungen, Glaubenskriege? Beim siegreichen Kampf mit den Dämonen soll Guru Rimpoche einen Fußabdruck hinterlassen haben. Aber auch von Dämonen finden sich überall Spuren. Halbmond und Sonne, direkt vor der Höhle. Sie waren wichtige Symbole des alten, vorbuddhistischen Glaubens - und wurden wohl gerade deshalb von der neuen Religion übernommen.

Der Fußabdruck von Guru Rimpoche

Bis heute sind diese Glaubensvorstellungen in den Nomadenvölkern lebendig. Sie gehören zu ihrer angestammten Lebensart als Viehzüchter, die sich seit Jahrtausenden nicht verändert hat. Die wichtigste Schrift des tibetischen Buddhismus, die Kalachakra-Einweihung, ist auf geheimnisvolle Weise mit Nomadenmythen verwoben. Wie viel altes, schamanistisches Wissen ist in dem heutigen spirituellen Gedankengut bewahrt?

Legendäres Großreich

Der Kailash, seit Urzeiten heilig, ist das Ziel für Pilger aus vier Glaubensrichtungen. Buddhisten, Hindus, Jainisten und die Anhänger der Bön, einer uralten animistischen Weltanschauung in Tibet. Eine beseelte Natur braucht Vermittler zwischen Menschen und Geistern: die Schamanen. Diese Zauberer wanderten mit den Urtibetern aus Zentralasien ein. Bön wurde zur Religion eines legendären Großreiches, dessen Priester, die so genannten Bönpos, große Macht hatten. Viele Elemente ihrer Spiritualität sind den zentralen Lehren des nachfolgenden Buddhismus verblüffend ähnlich.

Bön-Schrift auf einem Felsen - sie hat ihre Schöpfer lange überdauert.

Es war ein Reich mit eigener Kultur, eigener Schrift. Eine Welt, in der die gesamte Natur beseelt war. Die Bönpriester beschworen Tiergeister mit Tänzen, die bis auf den heutigen Tag aufgeführt werden. Geheimnisvolle Überreste des alten Volksglaubens.

Darboche, der Lebensbaum, die Weltachse, wird jedes Jahr neu aufgerichtet. Auch das ist ein Erbe des Bön. Heute verbindet dieses Ritual Buddhisten mit den letzten Anhängern der animistischen Anschauung

Bestattung zur Bön-Zeit

Ein weiteres Relikt der alten Bönreligion am Kailash ist der so genannte Vajrajoghini Friedhof, ein flacher Felsen, an dem die sterblichen Überreste des Menschen der so genannten Himmelsbestattung überantwortet werden. Diese Art der Bestattung stammt aus der Bön-Zeit. Die Himmelsbestattung hat aber auch praktische Gründe im Tibet. Die Erde ist monatelang gefroren, es gibt kein Holz, um die menschlichen Überreste zu verbrennen, deshalb wird der Körper zerlegt und den wilden Tieren gewissermaßen als letztes Opfer dargeboten. Und der fliegt dann sozusagen im Bauch der Vögel gegen den Himmel

Rund um den Kailash haben Pilger Manisteine hinterlassen, ähnlich den Gebetsfahnen mit heiligen Sätzen oder Silben beschriftet. Zeugnisse der tiefen Spiritualität der Pilger. Den Sechstausender umgibt eine magische Aura, der man sich nicht entziehen kann. 53 Kilometer zieht sich der Pilgerweg um "das große Schneejuwel", wie der Berg von den Gläubigen liebevoll genannt wird. Für sie ist der Riese Mittelpunkt der Erde.

Verzaubert vom Kailash

Auch der damals weltberühmte russische Künstler Nicholas Roerich war verzaubert vom Kailash. Und konvertierte zum Buddhismus. Er unternahm mehrere Expeditionen, malte und schrieb ein Buch über seine Reise nach Shambala. Roerich wurde für den Friedensnobelpreis nominiert. Der Roerich Pakt zum Schutz von Kulturgütern in Kriegszeiten wurde 1935 im Weißen Haus von Roosevelt und Repräsentanten 20 weiterer Nationen feierlich unterzeichnet. Roerich schuf im Abendland den Mythos, der in Buch und Film später Shangri La genannt wird.

Das Kloster Nyenpo

Der russische Künstler hat auch das Nyenpo Kloster direkt am heiligen Berg besucht. Deshalb hofft Bruno Baumann, hier weitere Hinweise über Shangri La oder Shambala zu erhalten. Der Lama verspricht Hilfe, er könne ihm etwas sehr Altes, sehr Wertvolles zeigen. Er führt Baumann in eine Nebenkammer des Heiligtums. Dort erwartet ihn eine Sensation. Uralte Bön Masken zeigen Disen Latsen, den Schutzgott des Kailash, bevor die Buddhisten kamen. Auch Dormas, Geisterfallen, sind zu sehen. Weiß der Hüter etwas über den Weg nach Shambala? "Haltet euch Richtung Nordwesten", flüstert der Mönch Baumann zu. Die Expedition folgt seinem Rat. Doch je näher Baumann der Lösung des Rätsels kommt, desto vager werden die Hinweise.

Beweis für die Heiligkeit

Am Kailash entspringen vier der größten Flüsse Asiens: Indus, Bramaputhra, Ganges und Sutlej. Für die Pilger ein Beweis für seine Heiligkeit, ein Beleg, dass hier das Zentrum der Welt ist. In der Mythologie symbolisieren Tiermäuler die Quellen. Wie die Speichen eines Rades fließen Indus, Bramaputhra, Ganges und Sutlej vom Kailash weg.

Thursday, April 20, 2006

Michelangelo Buonarotti, die Genesis, die Sixtina und seine Ansichten.












Saturday, April 08, 2006

Samstag, 8. April 2006 um 20:40
VPS : 20.40
Wiederholungen :
09.04.2006 um 14:00
15.04.2006 um 12:00

Von Petra bis Hegra
Dokumentation, Frankreich 2003, ARTE F
Regie: Bernard George


Erst im Jahr 1997 gaben die saudi-arabischen Behörden einem wissenschaftlichen Expeditionsteam die Erlaubnis, die antike Wüstenstadt Medaïn Saleh zu erforschen, die unter den Nabatäern Hegra hieß. Die Dokumentation präsentiert zum ersten Mal die wertvollen Fundstücke. Deutlich wird, dass Hegra unter den Wüstenstädten einst eine ähnlich große Bedeutung gehabt haben muss wie das jordanische Petra.


ARTE F © Guy Ferrandi

In der unwirtlichen Landschaft der saudi-arabischen Hedjâz-Ebene stießen Archäologen im 19. Jahrhundert auf die sagenumwobene Totenstadt Medaïn Saleh. Einst war die Oase der letzte Stützpunkt für die mit Gewürzen, Weihrauch und Myrrhe beladenen Kamelkarawanen auf ihrem Weg ins "glückliche Arabien" - das heutige Jemen - und zu den Häfen des Mittelmeerraums. Doch bis die wahre Bedeutung der Wüstenstadt erkannt und sie zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde, vergingen noch 170 Jahre. Erst 1997 gaben die saudi-arabischen Behörden einem Wissenschaftlerteam die Erlaubnis, das Geheimnis um die Stadt Medaïn Saleh, dem alten nabatäischen Hegra, zu lüften.
Die Dokumentation macht die kulturellen Reichtümer, die sich vor den Augen der erstaunten Forscher in der Totenstadt auftaten, zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich. Gut erhaltene Gräber und zahlreiche Kultstätten lassen erahnen, dass Hegra der berühmten jordanischen Königsstadt Petra in nichts nachstand.


Das kleine Extra

Gonur Tepe, Medaïn Saleh und Nowgorod waren einst weltbekannte Kultur- und Handelszentren, doch heute sind sie weitgehend in Vergessenheit geraten. Sandstürme und Eroberungen sind über sie hinweggefegt und haben ihre Geheimnisse teils Jahrtausende lang im Erdreich eingeschlossen. Erst seit einigen Jahren bemühen sich Archäologen, dem Leben der vergessenen Metropolen mit Spaten und Pinsel auf die Spur zu kommen. Dabei befördern sie oft Unglaubliches zu Tage, wie im russischen Nowgorod, wo das Erdreich Tausende privater Briefe frei gibt. Im September und Oktober zeigt ARTE in der Reihe "ARTE gräbt aus", wie sich an den Ausgrabungsstellen im Nordosten Russlands und in der saudi-arabischen und der turkmenischen Wüste Schicht für Schicht die Kultur vergessener Völker erschließt.

Wednesday, April 05, 2006












Mittwoch, den 05.04.2006

00:20

Uhr

Vor 30 Jahren - Einen Tanz für die Madonna

Indianerfeste in Mexiko

Film von Heinz Dieckmann

(Erstsendung: 30.8.1976)

Aus dem Pressetext von 1976:

Der Film zeigt ein weitgehend unbekanntes Mexiko, das man noch abseits der inzwischen festgetrampelten Touristenpfade findet. Heinz Dieckmann war beim Fest des heiligen Michael in San Felipe, bei den Nahua-Indianern in Cuetzalan, die dort zugleich für ihre alten Regengötter und den heiligen Jakob, den großen spanischen Santiago de Compostella, tanzen. Und er war beim Fest der Madonna von Zapopan in Guadalajara, zu dem sich am 12. Oktober eines jeden Jahres bis zu einer Million Pilger versammeln.